Die alte und die neue Philosophie und die neu geschaffene Realität der Wissenschaft lebender Systeme
Die alte Philosophie versuchte, die Wirklichkeit außerhalb des menschlichen Seins zu erkennen. Die Versuche sind gescheitert.
Inzwischen steht fest, dass das Erkennen der objektiv existierenden Wirklichkeit unmöglich ist. Der Mensch, das Individuum, konstruiert seine Wirklichkeit.
Alle philosophischen Systeme sind Konstruktionen, alle wissenschaftlichen Disziplinen und Theorien sind Modelle der Realität.
Das Universum ist eine Einheit, bestehend aus Materie und Information. Materie ist zusammengesetzt aus Energie (Masse), Gravitationskraft mit anziehender Wirkung auf Masse, elektrischer Ladung mit anziehender Kraft gleichpoliger Ladung - basierend offensichtlich auf Wellen und rotierenden Feldern - und aus Volumen (Vakuum) - Physiker können dies genauer beschreiben. Information ist Geistiges. Dieses ist nicht ausgedehnt, hat also kein Volumen. Es verfügt auch nicht über Kräfte. Das Geistige benötigt Materie, um gespeichert und transportiert zu werden. Ohne Materie ist nichts Geistiges.
Die Entwicklung des Universums zu nichtlebenden und anschließend zu lebenden Systemen ist einerseits insgesamt ein entropischer Vorgang (Wärmeausgleich), andererseits aber ein Vorgang des Hervorbringens von Teilsystemen des Universums, die immer mehr Geistiges speichern, nämlich lebenden Systemen immer komplexerer Struktur.
Das informationsreichste lebende System ist der Mensch und die von ihm gebildeten lebenden Systeme höherer Ordnung, wie Staaten oder Wirtschaftsunternehmen, Hypersysteme und Suprasysteme.
Die Wissenschaft lebender Systeme schafft eine neue Wirklichkeit, eine neue Realität, indem sie die existierenden lebenden Systeme der Größenordnung Individuum und die lebenden Systeme höherer Ordnung genau untersucht und feststellt, dass diese menschlichen lebenden Systeme nicht nur aus lebenden Teilen zusammengesetzt sind, sondern auch aus nichtlebenden Teilen bestehen. Nichtlebende Teile des Menschen sind räumlich nicht nur innerhalb seiner lebenden Teile gelegen, sondern auch außerhalb seines lebenden Körpers. Daraus ergibt sich eine neue Grenzziehung zwischen dem Menschen und seiner Umwelt. Daher wird der neue Begriff des Systems Mensch eingeführt. Aber auch die lebenden Systeme höherer Ordnung bestehen aus lebenden Komponenten - den Individuen - und aus nichtlebenden Teilen.
Rudi Zimmerman, Wissenschaftler lebender Systeme |